Preisträger

Sophie Delhay Architecte

Sophie Delhay Architecte
Architekturpreis: Sophie Delhay©Sophie Delhay

Preisträgerin

 

 

Die französische Architektin Sophie Delhay, die 2008 in Paris ihr eigenes Büro gründete, ist in wenigen Jahren zu einer Leitfigur der Erneuerung des städtischen Wohnungsbaus geworden. Delhay beschäftigt sich in ihrer Suche nach einer gesellschaftlich relevanten Architektur nahezu ausschließlich mit allen möglichen Formen des Geschoßwohnungsbaus – einem Bereich des Bauens, der in ganz Europa nur noch minimale Freiheiten zu bieten scheint, weil er in den Zwängen der globalen Immobilienfinanzierung und der Bodenspekulation festgefahren ist. Ausgangspunkt ihrer Entwürfe ist immer eine konkrete Recherche über die Lebensformen der künftigen Bewohner.
Delhay versteht ihre Beschäftigung mit den Missständen des heutigen Wohnungsbaus auch als eine ganz persönliche, gesellschaftspolitische Wahl. Als Architektin Vorschläge zu machen, wie der Wohnungsbau aus seiner Sackgasse herausgeführt werden kann bedeutet für sie eine gesellschaftsverändernde Tätigkeit. Hierfür erhält Sophie Delhay Paris den Schelling Architekturpreis 2022.

 

Paola Viganò

Theoriepreis: Paola Vigano©Fabrizio Stipari

Preisträgerin

Paola Vigano erhält Schelling Theoriepreis 2022

 

Die aus Mailand stammende Stadtplanerin und Architektin vermittelt ihr Wissen als Theoretikerin und Lehrende an den Universitäten von Lausanne und Venedig. Ihr Engagement gilt einem offenen und gerechteren Stadtmodell. Sie plädiert für eine Ablösung von der Zentrumsfixierung der Leitbilder der letzten Jahrzehnte und für eine ökologische Re-Qualifizierung urbaner Territorien. Die räumliche Aufwertung und Verknüpfung von zusammenhängenden Grünzonen und Wasserläufen sind zentrale Ausgangspunkte ihrer Arbeit an der Stadt. Sie stehen für ein neues gesamtstädtisches Raumsystem, das in den „leeren Räumen“ der Peripherie und der Randgebiete den entscheidenden Ausgangspunkt für klimagerechte Veränderung sieht. Paola Viganò hat sich als Stadtplanerin an den großen internationalen Stadtentwicklungs- und Restrukturierungswettbewerben (Grand Paris, Bruxelles 2040, Antwerpen, Moskau und Genf) beteiligt und hat diese – bis 2014 zusammen mit Bernardo Secchi – mit ihren Ideen entscheidend geprägt. Sie hat aber auch als Architektin eine Reihe von herausragenden öffentlichen Bauten, Plätzen und Umnutzungen kultureller Institutionen entworfen, so zum Beispiel den zusammen mit Bernardo Secchi realisierten Theaterplein in Antwerpen.

Als Theoretikerin ist sie mit ihren Aufsätzen und Schriften an der Diskussion zentraler Begriffe der europäischen Stadtdebatte der letzten 25 Jahre beteiligt gewesen – etwa bei der kritischen Auseinandersetzung mit der ‚Città diffusa‘. Das in den letzten zehn Jahren wichtige Konzept einer ‚Porösen Stadt‘ wurde von ihr entscheidend mitgeprägt, und erst jüngst hat sie mit der Publikation über „The Horizontal Metropolis“ einen weiteren Anstoß für die Qualifizierung des öffentlichen Raums in einer transformierten Stadtlandschaft gegeben.
Zu sehen waren ihre Forschungen zur europäischen Stadt, die sie zusammen mit den Studierenden der EPFL Lausanne umgesetzt hat, zuletzt auf der Architekturbiennale 2021. Der Kurator Hashim Sarkis hat ihrem Werk einen der großen Ausstellungsräume des italienischen Pavillons in den Giardini gewidmet.

 

Yesim Kilicer

Nominiert

„Umnutzung Galeria Kaufhof, Berlin“ (Masterarbeit)

Tim Eggers

Nominiert

„Japan.Deutschland.Architektur?“ (Masterarbeit)

Julius Grün

Nominiert

„Städtische Bühnen Frankfurt – Prototyp für performative Architektur“ (Masterarbeit)

Frühere Preisträger*innen