Als vielseitig interessierter Literat gehörte Friedrich Achleitner zur Wiener Gruppe, schrieb Beiträge, die sich zunehmend auch der Architekturkritik widmeten und schließlich zu einer systematischen Untersuchung der Baukultur Österreichs führten. Aus dieser produktiven Verbindung von Literatur und Architekturkritik hat Achleitner eine besondere Qualität präziser Analyse von Bauten und übergreifenden Entwicklungen in der Architektur- und Stadtgeschichte entfaltet, die inzwischen ein reiches Lebenswerk prägt. Besonders hervorzuheben ist die Dokumentation „Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert“, die drei Bände umfasst und für die Geschichtsschreibung auch andernorts auf höchstem Niveau Maßstäbe setzt. Diese umfangreiche Arbeit ist das Ergebnis langjähriger Forschung auf der Grundlage sorgfältiger Auswertung aller erreichbaren archivalischen Quellen, persönlicher Besichtigung aller Bauten vor Ort und deren sprachlich brillanter Bewertung.
Mit typologischen Studien zum Regionalismus in der Architektur gab Achleitner Anstöße zur theoretischen Reflexion der Entwurfspraxis, die auch international wirkte. Als „Gewissen der Architektur“ bezeichnet, mischt er sich in aktuelle Debatten ein und schreibt in weiteren Studien sein Lebenswerk fort. (D. Steiner)
Auf der Suche nach Leitbildern für eine ganze Kultur, sei es die der Baukultur, einer regionalen Kultur oder sogar einer Zeitkultur, entwickeln Jensen & Skodvin in sich stimmige Architektur als Antwort auf alle drei Kulturkomponenten. Die Stimmigkeit leitet sich aus den Grundprinzipien ab, an die sie sich halten: Ihre Architektur wirkt vermittelnd angesichts des Bestandes, sei es mit Bezug auf die gegebene Topographie oder die vorhandene Bausubstanz. Durch Respekt und Verständnis für diesen Bestand gelangt die Gesamtgestalt zu einer Poesie der Gleichzeitigkeit.
Jan Olav Jensen und Børre Skodvin wissen ihre Bauten auf wesentliche konstruktive und tektonische Prinzipien zu konzentrieren – trotz der harten klimatischen Bedingungen in Norwegen. Damit zeigen sie vorbildlich, wie eine substantielle und gleichzeitig poetische Architektur heute möglich ist. Sie erschließt sich unmittelbar dem Betrachter, egal ob es sich um ein Wohnhaus, ein Hotel oder eine Kirche handelt. (W. Wang)
Das Werk des französischen Architekten, Forschers, Wissenschaftlers und Kurators Jean-Louis Cohen umfasst Publikationen und Ausstellungen, die wesentlich zum Verständnis der internationalen Verbindungen zwischen maßgeblichen Architekten der Moderne und ihrer Wirksamkeit beigetragen haben. Cohen thematisiert Baukultur als Medium der Selbstverständigung jenseits nationaler Traditionen.
Seit 1973 an zahlreichen Forschungsprojekten beteiligt, untersucht Cohen präzise die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen der Tätigkeiten von Architekten und Stadtplanern in unterschiedlichen Epochen. Seine Forschungen zur Architektur und Stadtplanung im revolutionären Russland binden sich in den Diskurs über die Ambivalenz der Moderne ein. Seine Studien zu Le Corbusiers Tätigkeit in der Sowjetunion sind von Fragen zum Verhältnis von Macht und Moral durchzogen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der wechselvollen Beziehung zwischen Frankreich und Deutschland.
Die Projekte deutscher Architekten für die im 2. Weltkrieg besetzten Städte und Regionen Frankreichs sind ebenso Gegenstände seiner Studien wie die Arbeit französischer Architekten im Deutschland der Nachkriegszeit.
Zwischen akribischer Forschung und anschaulicher Darstellung der Ergebnisse in Ausstellungen und umfassenden Publikationen gelingt es Jean-Louis Cohen wie kaum einem anderen Wissenschaftler im Bereich der Architektur- und Planungsgeschichte, ein breites Publikum anzusprechen und dabei für die Qualität der vom Menschen gestalteten Umwelt wie auch gegen deren Gefährdung im Wechsel der Generationen und der Epochen die Stimme zu erheben. (W. Durth)
Im Schatten der spektakulären Manifeste der neuen Architektur Chinas fordert Amateur Architecture Studio eine Rückbesinnung auf die historische Tradition chinesischer Architektur in ihrem Dialog mit Handwerk und Landschaft. Das Studio arbeitet bewußt mit lokalen Ressourcen und Materialien und schöpft daraus eine poetische und atmosphärische Kraft.
Jenseits der globalen Konjunktur eitler Ikonen landet die Architektur wieder dort, wo sie immer begonnen hat: bei der Nutzung lokaler Ressourcen und der Aufnahme lokaler Traditionen.
Die grundlegenden Studien des britisch-kanadischen Architekten und Architekturhistorikers Kenneth Frampton zur Tektonik und zur architektonischen Großform als prägende Teile der Stadtlandschaft sind herausragend. Sein theoretischer Bogen umspannt eine Weite, die von kaum einem anderen Vordenker der Architektur zuvor erreicht wurde. Darüber hinaus wird er für seine präzisen Studien geehrt, mit denen er sowohl das aktuelle Baugeschehen als auch die Geschichte der modernen Architektur seit dem frühen 19. Jahrhundert analysiert.
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