KandidatInnen und GewinnerInnen Studienpreis

Silvi Kociu

Preisträgerin

 

Den mit 2000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt Silvi Kociu für ihre Masterarbeit „Sanddeponierung im Hamburger Spreehafen“.

Silvi Kociu zeigt in ihrer Arbeit, wie die Unterhaltungsarbeiten in den Hamburger Schifffahrtskanälen genutzt werden können, um eine neue Landschaft für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Den zur Aufrechterhaltung der Schifffahrt aus den Kanälen ausgebaggerte Sand nutzt sie zur Schaffung eines kohabitativen Ökosystems bestehend aus einem Lebensraum für Tiere und einem natürlichen Freizeitbad.
Die Arbeit spannt gekonnt einen weiten kulturellen Bogen von den Anfängen der Landnahme durch den Menschen bis hin zu dem von Kociu geforderten Rückzug des Menschen aus strategisch ausgewählten Gebieten. Die von ihr vorgeschlagenen architektonischen Objekte sind Variationen typischer Hafeninfrastrukturen wie Kranbahnen und Förderbänder.
Die Arbeit wurde von Prof. Simon Hartmann und Prof. Christian Inderbitzin betreut.

Clara Süssmann

Clara Süssmann

Preisträgerin

Den Hauptpreis erhielt Clara Süssmann für ihre Arbeit „Auf Schatzsuche im Schwarzwald – Mineralienspeicher Grube Clara“.

Die Masterarbeit schöpft ihre inhaltliche Aufladung aus einem fundiert weitergedachten und neu konnotierten Speicherbegriff, dessen regionaler Funktion und Bedeutung als  Schatzkammer und Identitätsträger einer Region, sowie seiner baulichen Verortung und Umsetzung in Form eines partizipativen, prozessorientierten, musealen und öffentlichen Gebäudes.

Der architektonische Ausdruck des gekonnt und präzise durchgearbeiteten Entwurfs zeigt in seinen unterschiedlichen bauplastischen Facetten, dass die angestrebte Synthese einer zeitgemäßen und nachhaltigen Kultur des Speicherns und Bewahrens zu einem ablesbaren und erfahrbaren Beitrag einer wieder entfachten Baukultur im Schwarzwald führen könnte.

Ellen Remy

Preisträgerin

Den mit 2.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt Ellen Remy für ihren Entwurf

„Society is the actor“.

Die Masterarbeit sieht die Einrichtung eines Kulturzentrums mit Experimental- und Straßentheater an einem heruntergekommenen, identitätslosen Verkehrsknoten in Stockholm, am sogenannten „Slussen“, vor. Ausgehend vom Begriff der Liminalität, der den Zustand bezeichnet, in dem Menschen grenzüberschreitende Erfahrungen sammeln, erforscht sie in ihrer Masterthese die besondere städtische Situation dieses Ortes und schafft mit einer hybriden Struktur aus Theater, Kultureinrichtung und Verkehrsinfrastruktur differenzierte Wege und Schnittstellen, die den gesteuerten und zufälligen Austausch zwischen Passanten und Besuchern des Kulturzentrums ermöglichen.

 

 

Lisa Kahl und Damian Platten

Preisträger

Der Hauptpreis wurde in diesem Jahr geteilt. Die Entwürfe von Lisa Kahl und Damian Platten überzeugten die Jury gleichermaßen.

Lisa Kahl Entwurf „In Balneis Salus“ eines Badehauses in räumlich funktionalem Zusammenhang mit dem Admiralspalast in der Berliner Friedrichstraße überzeugt durch die detaillierte Ausarbeitung, die ausgereifte Setzung des neuen Baukörpers, die komplexe Schnittführung und die architektonische Anmutung der inneren und äußeren Gestaltung. Ihr gelingt ein Ausblick darauf, wie tradierte Badekultur als gesellschaftsrelevanter und besonderer Ort des Vergnügens in das Gefüge einer pulsierenden Großstadt eingefügt werden kann.

„Cloud City“ von Damian Platten ist ein architektonischer Versuchsaufbau, innerhalb dessen bekannte und neue Arbeits- und Wohnkonzepte simuliert, getestet und optimiert werden können.

Die umgebaute Struktur des Postlogistikzentrums am Bahnhof Basel, die über den Gleiskörper spannt, bildet das Fundament des Projektes. Darauf aufgesetzt sind vom klassischen Bürobau abgeleitete Basistypen wie Teppich, Block, Riegel und Punkt sowie eine außen vorgehängte Gebäudeinfrastruktur.

 

Vicky Müller

Preisträgerin

„Stille Räume in der Stadt – Neue Ruheorte im städtischen Raum“
Die Masterarbeit von Vicky Müller beschäftigt sich mit Orten der Stille in der Stadt – und bekommt eingedenk der gegenwärtigen politischen Ereignisse eine bemerkenswerte Aktualität. Denn Vicky Müller behandelt bewusst den Aspekt des Glaubens ebenso wie die generellen Rückzugsmöglichkeiten im städtischen Raum. An verschiedenen Standorten in Karlsruhe werden beispielhaft sowohl ein System und eine Grammatik räumlicher Methoden entwickelt. Die Standortwahl und deren Herleitung sind thematisch schlüssig hergeleitet und nachgewiesen. Es überzeugt in dieser Masterarbeit eine eigene, spezifische Formensprache. Die verschiedenen Varianten zeigen auf erstaunliche Weise ihren eigenen Charakter und eine außergewöhnliche gestalterische und räumliche Qualität.

Frühere Preisträger*innen