Martin Steinmann sich seit vier Jahrzehnten auf nahezu allen Ebenen mit der Architektur auseinander: in der Forschung, der Lehre, der Publizistik und der Praxis. Vor allem anderen beschäftigt sich Steinmann mit den Bedingungen, unter denen die gebaute Wirklichkeit entsteht. Mit seiner Forschungstätigkeit und parallel zum Aufbau des CIAM-Archivs an der ETH Zürich entwickelte er seine Position zur Fortführung der Moderne. Über zwei Jahrzehnte beeinflusste Steinmann in der Redaktion der Zeitschriften Archithese und Faces die Architektur nicht nur in der Schweiz. Mit dem Anspruch, dass zeitgenössische Architektur im Zusammenwirken von Tradition und Regeln im Dienste des Allgemeinwohls entstehen muss, setzt er sich selbst und seinen Kollegen hohe intellektuelle Maßstäbe.
Stanislaus von Moos begann seine Karriere als Kunstwissenschaftler mit einer aufsehenerregenden Publikation über die Entstehungsgeschichte des italienischen Renaissance-Palastes, womit er gleichzeitig das Interesse auf einen neuen Themenzusammenhang lenkte, die „politische Ikonographie“. Bald fasste er Interesse an der Architektur der Moderne. Seine Monographie über Le Corbusier gehört zu den Standardwerken der Le Corbusier-Literatur. Als einer der wenigen Kunsthistoriker hat er sich bald in der Architekturentwicklung der Gegenwart engagiert. Sein Buch über Robert Venturi war eine der ersten Stellungnahmen zur Postmoderne. Bedeutsam wie seine Publikationen war seine mehrjährige Tätigkeit als Herausgeber der Schweizer Architekturzeitschrift Archithese, die er gegründet hat. Stanislaus von Moos gehört zu den einflußreichsten Architekturtheoretikern der Gegenwart. (H. Klotz)
Die Zeiten, da die Architektur das wichtigste Experimentierfeld neuer künstlerischer und wissenschaftlicher Ideen war, sind lange vorbei. Die Baukunst reagiert heute meist nur noch auf Innovationen in Wirtschaft, Technik und Gesellschaft. Die Zeitschrift Arch+ ist eines der wenigen Architekturmagazine, das weiterhin den Anspruch auf Theoriebildung und Debattenkultur verfolgt. In zwanzig Jahren als Herausgeber und leitender Redakteur hat Nikolaus KuhnertArch+ zum wichtigsten deutschen Forum der architektonischen und urbanistischen Diskussion gemacht. In Aufsätzen und Interviews, vor allem aber als Initiator und Vermittler hat Kuhnert gerade in jüngster Vergangenheit die wichtigsten internationalen Autoren versammelt und damit Themen wie Dekonstruktion, Stadtauflösung, Neue Medien, neue Geometrien, neue Werkstoffe oder Bautechniken in Deutschland bekannt gemacht. Als Vorkämpfer einer Zweiten Moderne hat Nikolaus Kuhnert die Architektur wieder zu einem Laboratorium der Ideen gemacht, die weit über das Bauen hinausreichen. (M. Mönninger)
Wolfgang Pehnt kann, als Kunsthistoriker mit profunden Kenntnissen langfristiger Entwicklungen, kultureller Querbezüge und personeller Verflechtungen ausgestattet, Architektur als Baukunst subtil der immanenten Betrachtung eines Kunstwerkes unterziehen, Konzepte und Entwürfe vor dem Hintergrund einer ideellen Genese interpretieren. Konsequent und systematisch wechselt Wolfgang Pehnt den Bezugsrahmen seiner Architekturkritik, indem er nach kritischer Würdigung von Werk und Entwerfer den Maßstab ändert, um in gleichsam kultursemiotischer Perspektive einzelne Bauten als Elemente heterogener Strukturen auf Brüche, Widersprüche, Ungleichzeitigkeiten hin zu untersuchen. In dem er, vom sinnlich erfahrbaren Gegenstand ausgehend, dabei auch das Unsichtbare, die Gebrauchsweisen, die Gefühle, Wünsche und Ängste der Menschen zur Sprache bringt, werden weitere Dimensionen erschlossen, die von der Architektur- zur Kultur- und Gesellschaftskritik hinüberleiten. Seine weiträumig angelegten Denkgebäude bieten Rücksichten und Ausblicke über Jahrzehnte hinweg. (W. Durth)
Werner Durth kann für sich reklamieren, nicht nur als einer der ersten, sondern auch mit einer ganz besonderen und ausgesprochen eigenständigen Methodik die „biographischen Verflechtungen“ der deutschen Architektenschaft in unserem Jahrhundert transparent gemacht zu haben. (…) Wie etwa bestimmte Architekten im bereits zusammenbrechenden Nationalsozialismus unbelastet von moralischen Erwägungen den Wiederaufbau deutscher Städte planten und dann auch im jungen Deutschland des Wiederaufbaus schnell und kontinuierlich Fuß faßten, ist ein gegen Widerstände erarbeitetes Wissen, das wir in erster Linie Werner Durth verdanken. (…) Sein Erkenntnisinteresse gilt nicht dem traditionellen oder gar bildungsbürgerlich abgesicherten „Schönen, Wahren und Guten“, sondern der architekturpolitischen Verpflichtung, der jene Achitekten ausgesetzt waren, sowie ihren Reaktionen auf eine solche Herausforderung. (…) Mithin ist es konsequent, daß sich Durth nach der Erforschung der persönlichen Schicksale in einem zweiten Schritt den objektivierten Ergebnissen solcher biographischen Verhaltensweisen architekturhistografisch zugewendet hat. (…) Insofern hat Durth der Architekturgeschichtsschreibung aufgrund seines interdisziplinären Forschungsansatzes ein Analysemodell geliefert, das sich zwar speziell mit der deutschen Situation beschäftigt, sich aber sowohl in seiner Methodik als auch in der Form seines deutlich formulierten moralischen Engagements auf andere europäische Gegebenheiten übertragen ließe. V. M. Lampugnani)
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