Gewinner Architekturtheorie
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Preisträger Architekturtheorie

Kenneth Frampton

2012_Theoriepreis: Kenneth Frampton©privat
2012_Theoriepreis: Kenneth Frampton©privat

Gewinner

Die grundlegenden Studien des britisch-kanadischen Architekten und Architekturhistorikers Kenneth Frampton zur Tektonik und zur architektonischen Großform als prägende Teile der Stadtlandschaft sind herausragend. Sein theoretischer Bogen umspannt eine Weite, die von kaum einem anderen Vordenker der Architektur zuvor erreicht wurde. Darüber hinaus wird er für seine präzisen Studien geehrt, mit denen er sowohl das aktuelle Baugeschehen als auch die Geschichte der modernen Architektur seit dem frühen 19. Jahrhundert analysiert. 

Kenneth Frampton erhält den Schellingpreis für Architekturtheorie 2012.

Jean Louis Cohen (1949-2023)

2010_Theoriepreis Jean Louis Cohen©Gitty Darugar
2010_Theoriepreis Jean Louis Cohen©Gitty Darugar

Gewinner

Das Werk des französischen Architekten, Forschers, Wissenschaftlers und Kurators Jean-Louis Cohen umfasst Publikationen und Ausstellungen, die wesentlich zum Verständnis der internationalen Verbindungen zwischen maßgeblichen Architekten der Moderne und ihrer Wirksamkeit beigetragen haben. Cohen thematisiert Baukultur als Medium der Selbstverständigung jenseits nationaler Traditionen.

Seit 1973 an zahlreichen Forschungsprojekten beteiligt, untersucht Cohen präzise die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen der Tätigkeiten von Architekten und Stadtplanern in unterschiedlichen Epochen. Seine Forschungen zur Architektur und Stadtplanung im revolutionären Russland binden sich in den Diskurs über die Ambivalenz der Moderne ein. Seine Studien zu Le Corbusiers Tätigkeit in der Sowjetunion sind von Fragen zum Verhältnis von Macht und Moral durchzogen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der wechselvollen Beziehung zwischen Frankreich und Deutschland.

Die Projekte deutscher Architekten für die im 2. Weltkrieg besetzten Städte und Regionen Frankreichs sind ebenso Gegenstände seiner Studien wie die Arbeit französischer Architekten im Deutschland der Nachkriegszeit.

Zwischen akribischer Forschung und anschaulicher Darstellung der Ergebnisse in Ausstellungen und umfassenden Publikationen gelingt es Jean-Louis Cohen wie kaum einem anderen Wissenschaftler im Bereich der Architektur- und Planungsgeschichte, ein breites Publikum anzusprechen und dabei für die Qualität der vom Menschen gestalteten Umwelt wie auch gegen deren Gefährdung im Wechsel der Generationen und der Epochen die Stimme zu erheben. (W. Durth)

Jean Louis Cohen erhält den Schellingpreis für Architekturtheorie 2010.

 

Friedrich Achleitner (1930-2019)

Friedrich Achleitner
© B. Seeland, Karlsruhe

Gewinner

Als vielseitig interessierter Literat gehörte Friedrich Achleitner zur Wiener Gruppe, schrieb Beiträge, die sich zunehmend auch der Architekturkritik widmeten und schließlich zu einer systematischen Untersuchung der Baukultur Österreichs führten. Aus dieser produktiven Verbindung von Literatur und Architekturkritik hat Achleitner eine besondere Qualität präziser Analyse von Bauten und übergreifenden Entwicklungen in der Architektur- und Stadtgeschichte entfaltet, die inzwischen ein reiches Lebenswerk prägt. Besonders hervorzuheben ist die Dokumentation „Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert“, die drei Bände umfasst und für die Geschichtsschreibung auch andernorts auf höchstem Niveau Maßstäbe setzt. Diese umfangreiche Arbeit ist das Ergebnis langjähriger Forschung auf der Grundlage sorgfältiger Auswertung aller erreichbaren archivalischen Quellen, persönlicher Besichtigung aller Bauten vor Ort und deren sprachlich brillanter Bewertung.

Mit typologischen Studien zum Regionalismus in der Architektur gab Achleitner Anstöße zur theoretischen Reflexion der Entwurfspraxis, die auch international wirkte. Als „Gewissen der Architektur“ bezeichnet, mischt er sich in aktuelle Debatten ein und schreibt in weiteren Studien sein Lebenswerk fort. (D. Steiner)

Friedrich Achleitner erhält den Schellingpreis für Architekturtheorie 2008.

Werner Sewing (1951–2011)

2006_Theoriepreis Werner Sewing©Privat
2006_Theoriepreis Werner Sewing©Privat

Gewinner

Durch deutliche Benennung von architektonischen und städtebaulichen Entwicklungen hat der Berliner Architektursoziologe Werner Sewing seit einem Jahrzehnt unerschrockene, wie analytisch dichte Kritik geübt. Bemerkenswert ist die geographisch umfangreiche Breite and fachliche Tiefe, in die Sewing systematisch in seinen Schriften vor- und eingedrungen ist. So entstanden Schriften zu den städtebaulichen Phänomenen in den USA wie auch zum zweiten steinernen Berlin, oder zum unfreiwillig sich wandelnden Selbstverständnisses des Berufsstandes (u.a. zusammengefaßt in Sewings Buch: Bildregie: Architektur zwischen Retrodesign und Eventkultur, Basel 2003).

Sewings Essays und Vorträge sind durch klare, auch einem nicht-fachlichen Publikum erschließbare Aussagen geprägt. Der mit Euro 10 000 dotierte Erich Schelling Architekturtheoriepreis würdigt besonders das unabhängige Engagement Sewings die komplexen Wandlungen der Architektur und des Städtebaus aus soziologisch-kritischer Betrachtung in vorbildlicher Weise einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Werner Sewing erhält den Schellingpreis für Architekturtheorie 2006.

 

Manuel Castells

Gewinner

Seit über drei Jahrzehnten widmet sich Manuel Castells den Problemen der Architektur- und Stadtentwicklung. Sein erstes Buch „La Question urbaine“ von 1972 wurde zu einem weltweit bekannten Klassiker der Stadtsoziologie.
In seinem Buch „The City and the Grassroots“ von 1983 analysierte Castells die Rolle der sozialen Bewegungen in europäischen, nord- und südamerikanischen Stadtentwicklungen. Bereits 1989 untersuchte er, wie die neuen Informationstechnologien wirtschaftliche und städtebauliche Prozesse beeinflussen.
Mit seinem dreibändigen Werk „Das Informationszeitalter: Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft (Band 1), Die Macht der Identität (Band 2) und Jahrtausendwende (Band 3)“ gab er auch der Diskussion über Ent- und Verstädterungsprozesse in Deutschland neue Impulse.

Manuel Castells erhält den Schellingpreis für Architekturtheorie 2004.

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