Wolfgang Pehnt (1931-2023)

Theoriepreis: Wolfgang Pehnt©privat

Preisträger

Wolfgang Pehnt kann, als Kunsthistoriker mit profunden Kenntnissen langfristiger Entwicklungen, kultureller Querbezüge und personeller Verflechtungen ausgestattet, Architektur als Baukunst subtil der immanenten Betrachtung eines Kunstwerkes unterziehen, Konzepte und Entwürfe vor dem Hintergrund einer ideellen Genese interpretieren. Konsequent und systematisch wechselt Wolfgang Pehnt den Bezugsrahmen seiner Architekturkritik, indem er nach kritischer Würdigung von Werk und Entwerfer den Maßstab ändert, um in gleichsam kultursemiotischer Perspektive einzelne Bauten als Elemente heterogener Strukturen auf Brüche, Widersprüche, Ungleichzeitigkeiten hin zu untersuchen. In dem er, vom sinnlich erfahrbaren Gegenstand ausgehend, dabei auch das Unsichtbare, die Gebrauchsweisen, die Gefühle, Wünsche und Ängste der Menschen zur Sprache bringt, werden weitere Dimensionen erschlossen, die von der Architektur- zur Kultur- und Gesellschaftskritik hinüberleiten. Seine weiträumig angelegten Denkgebäude bieten Rücksichten und Ausblicke über Jahrzehnte hinweg.

Werner Durth