Kazuyo Sejima

© H.Suzuki

Preisträgerin

Kazujo Sejima erregte bereits mit ihren frühen Bauten Aufmerksamkeit, die nicht nur Eleganz der Formkomposition und Materialzusammensetzung, sondern vor allem eine ganz und gar eigenständige Entwurfshaltung erkennen lassen. Denn die junge japanische Architektin geht von einer abstrakten Beschreibung der Nutzungszusammenhänge aus, für die das jeweilige Gebäude bestimmt ist, überträgt sie in ein räumliches Diagramm und verwandelt dieses Diagramm in Architektur. Daraus resultieren ebenso ungewöhnliche wie einprägsame Gebäude, die jegliche überkommene Typologie zu sprengen scheinen, dabei aber eng mit ihrer Funktion verbunden bleiben.
Insofern greift Kazujo Sejima den Faden der Moderne wieder auf, deren Prämissen und Anspruch sie jedoch unorthodox und zeitgemäß neu interpretiert. Anders als ihr Lehrer Toyo Ito und die meisten seiner Generation geht es ihr dabei nicht darum, die Flüchtigkeit des Zeitgenössischen widerzuspiegeln oder gar zu überhöhen, sondern im Gegenteil um eine kontemplative Verlangsamung – bar jeglicher Nostalgie.